Denkmal für die Dolgarrog Staudammkatastrophe
Dieses Denkmal erinnert an die Opfer der Staudammkatastrophe in Dolgarrog in der dunklen und stürmischen Nacht des 2. November 1925.
Jahrelang war Wasser unter dem Damm bei Llyn Eigiau in den Bergen westlich von Dolgarrog durchgesickert. Nach einem trockenen Sommer und einem nassen Herbst im Jahr 1925 nahm das Wasser unter dem Damm schnell zu und erodierte eine große rechteckige Öffnung im Boden unter dem flachen Fundament der Staumauer; die Staumauer und das Fundament blieben intakt und überspannten die Öffnung.
Die Wassermenge, die durch das Loch strömte, hätte relativ wenig Schaden angerichtet, wenn sie umgeleitet worden wäre, bevor sie den Coedty-Stausee weiter unten im selben Seitental erreichte. Stattdessen wurde der Staudamm von Coedty überflutet. Plötzlich brach der Kern des Staudamms zusammen und eine Flutwelle von Millionen Gallonen Wasser stürzte durch die enge Schlucht – mit riesigen, tonnenschweren Felsbrocken – auf die ahnungslosen Dorfbewohner von Dolgarrog zu.
Am nächsten Tag betrug die Zahl der Todesopfer 10 Erwachsene und 6 Kinder. Die nahegelegene Fabrik der Aluminium Corporation wurde schwer überflutet aber die rund 200 Arbeiter konnten alle gerettet werden. Die Zahl der Todesopfer hätte noch höher sein können, wenn nicht die meisten Dorfbewohner eine Kinovorstellung im Gemeindesaal auf einer Anhöhe besucht hätten.
Stanley Taylor nahm an einem Pfadfindertreffen teil als die Flut sein Familienhaus traf. Er starb bei dem vergeblichen Versuch, seine Frau und seine kleine Tochter aus den Trümmern zu retten. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof des Great Orme in Llandudno.
Die Katastrophe veranlasste das Parlament, Gesetze für bessere Sicherheitsstandards an Stauseen zu erlassen. Der Reservoirs (Safety Provisions) Act von 1930 enthielt Vorschriften für die Instandhaltung alter Staudämme sowie für den Bau neuer Staudämme. Dies war eine verspätete Reaktion auf viele Dammbrüche in Großbritannien, darunter einen, bei dem 1875 in Südwales 12 Menschen ums Leben kamen.
Das Wasserkraftwerk, das noch heute existiert, versorgte die Städte Llandudno, Colwyn Bay und Conwy mit Strom. Es wurde durch die plötzliche Überschwemmung außer Betrieb gesetzt und die Küstenstädte in Dunkelheit stürzte. 2004 wurde im Geröllfeld ein Gedenkweg angelegt. Einige der von der Flut heruntergerissenen Felsbrocken wiegen schätzungsweise über 500 Tonnen.
Das obige Foto, mit freundlicher Genehmigung des Conwy Archive Service, zeigt eine Fläche aus Felsbrocken und anderem Schutt in Dolgarrog nach der Katastrophe, mit einem Teil der Aluminiumfabrik.
Dank an John Lawson-Reay und David Greatrex, den ehemaligen Sicherheitsmanager des Dŵr Cymru Reservoirs, als an Karin Bruns für die Übersetzung
Postleitzahl: LL32 8JU Karte
Website of the Conwy Archive Service
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